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1. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 14

1872 - Elberfeld : Bädeker
D - 14 — Itttz k t ,7 7' °°" cincm Th-il- angenommen wurden. Tausend derselben aber verwarfen dieselben und bahnten sich mit dem Schwerte m der Hand den Weg na» Oberitalieu, wo si? sich mll waren 7^ ä(‘mannm cmini8tm' die iu Italien eingebrochen Imz n1 l 0,6 m' Mc ^stung°n M behaupten und überaß den Barbaren da« flache Land; letztere unterlagen bald den Einwirkungen de» Klimas und dem Schwerte der Griechen, und Italien Nach-°war7ss°A ^ 6mn »st°r Statthalter Belisar, so oft vom Kaiser mit Undank belohnt, widmete ifim dennoch auch ferner feine Dienste im Kriege gegen die Perser in dem er nicht glücklich war, und später gegen die Bulgaren, die in nngeheur-n Scharen gegen Constantinopel gerückt waren. Diese schlug er zurück und rettete so die Hauptstadt. km,m3uj'^°\7f0,.r inb/6 ‘mmcr mc6r an »chtnng und Liebe bei fernem Volke, besonders fe.tdem feine klnge Gemahlin gestorben war S. .f l°90t ä“ cmcr Verschwörung kam; diese wurde entdeckt und auch Bel,far fälschlich als Theilnehmer angegeben. Er wurde f-mer Wurden entsetzt, feines Vermögens beraubt und sieben Monate lang ,m Kerker festgehalten. Daß ihm die Augen ausgestochen feien , ™ bc" @lra6en Constantinopels fein Brod erbettelt habe ™ ®ortm: "G°bet dem armen Belisar einen Groschen", wie ähnliche Erzählungen, die sogar in Kupferstichen bildlich dargestellt sind, das sind Mahrcheu, die von einem später» griechischen Dichter erfunden und vom französischen Schriftsteller Marmoutel zu einem ganz hübschen Roman verarbeitet sind. Belisar wurde zwar gerecht-fettigt und m feine Würden wieder eingesetzt, starb aber bald nachher hochbetagt, 565, und noch in demselben Jahre folgte ihm der Kaiser tttt Tode nach. §. 4. Mohammed, Stifter des Islam. (571—632.) Die Halbinsel Arabien, gegen fünfzigtausend Quadratmeilen groß liegt rm südwestlichen Asien, ist auf drei Seiten vom Meer bespült und grenzt gegen Norden an Syrien. Das Innere besteht aus brennenden Sanowüsten, steilen Gebirgen und wasserlosen Steppen,

2. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 16

1872 - Elberfeld : Bädeker
?'T — 16 — »“j>- Sä?«; Zs .um 8 ®a6r,et f'-t’ft m einer Höhle bei Mekka feine Berufn», °m Propheten verkündet habe. Za solchen Visionen konnte er sj lntctzrci “n0e6orcnen schwärmerischen und poetischen ffiesent £ Vlevt i6m Unr°ch- <6un, wenn man sein Aus-darstelleu wollte. ^ ‘",b ®etrnge6 Sin Sahrc 609 begann er zunächst im Kreise seiner ffomilie * We bald" 0ffen6<Ueni fcin ®e,,Er äli und sein Oheim Abn- rollntz ^J Tn''Ub 6ur* sie mt>vm einflußreiche Ein. cekka. Da die Koreischiten in Folge dessen Vermin-eruug ,hres Einflusses fürchtete», so stellten sie° dem Mo^med nach dem Leben; daher sah er sich veranlaßt, heimlich von Mekka !bmfalls mum iu 6e9e(,c"- Di-s- Flucht, welche c< Sf, lkr 3e von Wundern ausgeschmückt ist heißt Hdschra und fallt in« Jahr 623 n. Chr. G.; von ihr beging a»r «T ihre Zeitrechnung. Er wurde von de» Bewohueru b‘e ,mit 6en M-kkaneru in Streit lagen, freundlich aufgenommen und fand 6e, chnen bald willige Anerkennung feinet Lehre , "ch “°" bor‘ au<s b°>d über ganz Arabien verbreitete. Er wußte wx (st7 , mkttt *ric9' b- ^ dic Ausbreitung des wahren Glaubens durch das Schwert zu begeistern, namentlich da- durch, daß er Jedem, der für denselben falle, das Paradies verhieß, dessen sinnliche Freuden er mit den lebhaftesten Farben, den An- tajttuungen ferner Landsleute gemäß, auszumalen wußte. Ja er unternahm, nachdem er Mekka unterworfen hatte sogar einen Kriegszug gegen den griechischen Kaiser, den er wie auch andere Fürsten zur Annahme seiner Lehre schriftlich aufgefordert hatte: da er aber bet seinen Anhängern nur geringe Bereitwilligkeit fand so kehrte er bald wieder um und begab sich nach Medina, von wo'aus

3. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 17

1872 - Elberfeld : Bädeker
er eine Abschiedswallfahrt nach Mekka veranstaltete, an welcher über vierzigtausend Gläubige Theil nahmen. Nach Medina zurüägekehrt, verfiel er in eine tödtliche Krankheit, die er der Wirkung von Gift zuschrieb, das ihm ein Judenweib beigebracht habe. Noch am letzten Tage seines Lebens ließ er sich in die Moschee bringen, um zu beten, schenkte seinen Sclaven die Freiheit, bezahlte, was er noch schuldig war, ließ sein weniges Geld unter die Armen vertheilen und starb mit den Worten: „Zu dem höchsten Gefährten im Paradies." Er war drei und sechszig Jahre alt (632). Sein Grab befindet sich in der von ihm gebauten großen Moschee zu Medina. Mohammed war ein Mann von seltenen Geistesgaben, scharfem Verstände und feuriger Phantasie; seine Beredsamkeit war hinreißend und wirkte mächtig auf das Volk. Viele seiner Wundererzählungen mögen das Werk seiner lebendigen Einbildungskraft sein, andere mögen der Berechnung ihren Ursprung verdanken, da er seiner Lehre ohne solche Erdichtungen keinen Eingang verschaffen konnte. Die von ihm gestiftete Religion heißt Islam d. H. Ergebung in Gott, und ihre Bekenner heißen Moslemin d. H. Gläubige oder besser Gottergebene; seine Lehrsätze wurden von Abubekr gesammelt, und so entstand der Koran, das heilige Buch der Mohammedaner, zugleich ihr Gesetzbuch, der in hundert und vierzehn Capitel oder Suren getheilt ist. Daneben entstand später aus mündlichen Ueberlieferungen noch eine andere Glaubensquelle, die Sunna, d. H. Gesetz, und so trat schon frühe unter den Anhängern des Islam eine religiöse Spaltung ein, in Schiiten, welche blos den Koran anerkennen, zu denen unter Anderen die Perser gehören, und Sunniten, die neben dem Koran auch die Sunna haben, wie die Türken. Außer den eigentlichen Glaubenssätzen trug Mohammed eine Moral vor, wie sie außer dem Christenthum im Orient nicht reiner gepredigt ist. Damit sind viele Vorschriften für das äußerliche Leben verbunden, namentlich Fasten, fünfmaliges Gebet am Tage, Waschungen, Almosen und wenigstens einmal im Leben eine Wallfahrt nach Mekka. Dabei empfahl er besonders gewaltsame Ausbreitung des Glaubens und somit Feindschaft gegen jedes andersgläubige Volk; er begründete bei seinen Anhängern ferner den Glauben an eine von Gott unabänderlich vorausbestimmte Nothwendigkeit der Handlungen eines jeden Einzelnen, die der Mensch durch seine

4. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 18

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 18 — Willenskraft nicht überwinden könne; diese Ansicht nennt man den Fatalismus. Die Ausbreitung des Glaubens ließen sich die Nachfolger Mohammeds, die sogenannten Chalifen, angelegen sein, unter ihnen namentlich Omar I. und Othmann, und so fielen in kurzer Zeit Persien, Syrien, Palästina, Aegypten und Nordafrika in ihre Gewalt. Ja im Jahre 711 gingen sie sogar nach Spanien hinüber und machten dort dem Westgothenreiche ein Ende, indem sie dessen letzten König Roderich in der Schlacht bei Xerez de la Frontera besiegten. Dort herrschten sie, zuletzt freilich nur noch im Süden, bis zum Jahre 1492. §. 5. Pipin der Kleine ^ König der Franken. (752 — 768.) Nach Chlodwigs Tode wurde das fränkische Reich, wie wir schon gehört haben, in vier Theile getheilt; zwar fand später noch einmal eine Vereinigung statt, doch dann erfolgte eine neue Theilung. Im Allgemeinen unterschied man zwei Hauptreiche, nämlich Austrasien, d. i. der östliche Theil bis zur Maas, zu dem alle deutschen Länder der Franken gehörten, mit der Hauptstadt Metz, und Neustrien, d. i. der festliche Theil, das jetzige Frankreich, in welchem sich der deutsche Charakter sehr bald verlor und mit romanischen Elementen vermischt wurde. Dazu kam noch Burgund, das für sich ein Reich bildete. Im Innern sah es nicht ruhig aus; Mord, Hinterlist und Meineid waren unter den fränkischen Großen, wie am Hofe ganz gewöhnliche Erscheinungen, und Hab- und Rachgier erzeugten die abscheulichsten Grausamkeiten. Als die Ruhe einigermaßen wieder hergestellt war, ergaben sich die Könige der Trägheit und dem sinnlichen Genusse und überließen die Geschäfte den sogenannten Haus-meiern (maiores domus) d. h. Beamten, die ursprünglich blos die Aufsicht über die Güter und den Haushalt der Könige führten, bald aber sich der Regierung bemächtigten, so daß der Name des Königs ein leerer Schall wurde. Einer von ihnen, Pipin von Herstall, so genannt von seinem Schlosse an der Maas (Heeresstelle, Versammlung des Heeres) wurde 687 Hausmeier des ganzen Reiches und nannte sich von da an Herzog und Fürst der Franken. Ihm

5. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 26

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 26 — Weihnachten ein genaues Verzeichniß des Bestandes geben und sah die Rechnungen sorgfältig durch. Wie alle wahrhaft großen Männer war Carl in den rein menschlichen Verhältnissen als Vater, Gatte, Sohn und im außeramtlichen Verkehr einfach, bescheiden, mild und herablassend; seine Mutter ehrte er mit ausgezeichneter Ergebenheit; seine Kinder mußten immer um ihn sein, und er leitete selbst ihre Erziehung und Ausbildung; er trug Kleidungsstücke, die von seiner Frau und seinen Töchtern selbst gefertigt waren; sein Hausgesinde sah er als Glieder seiner Familie an. ^eiit Aenßeres machte einen mächtigen Eindruck; seine Leibesgröße betrug sechs Fuß drei Zoll; er hatte eine gewölbte ^tirn, große, lebhafte Augeu, eine etwas gebogene Nase, freundliche Gesichtszüge; die ganze Gestalt war voll Hoheit und Würde. Seine gewöhnliche Kleidung unterschied sich nicht von der seines Volkes, nur bei festlichen Gelegenheiten zeigte er größere Pracht; ebenso war er in Speise und Trank mäßig. Er brauchte seinen Glanz nicht von äußeren Dingen zu entlehnen, was die Sache kleinlicher Menschen ist, sondern erwarb ihn sich durch seine großen Eigenschaften und seine tüchtige Persönlichkeit. Der Ruhm seines Namens war schon bei seinen Lebzeiten weit verbreitet; der arabische Ehaliph Harun al Raschid, aus dem Stamme der Abbassiden zu Bagdad, ließ ihm zur Kaiserkrönung Glück wünschen und machte ihm reiche Geschenke, untern Anderm einen Elephanten und eine künstliche Wasseruhr, welche die Stunden durch einen Zeiger angab und durch kleine Kügelchen, die klingend auf eine Metallplatte fielen, bemerkbar machte. Wir gehen zu Carls letzten Regierungsjahren über. Er hatte drei Söhne, Carl, Pipin und Ludwig; unter diese wollte er fein großes Reich theilen; aber die beiden ersten starben schon früher und so blieb der untüchtigste aller, Ludwig, der später den Beinamen der Fromme erhielt, übrig. Als Carl fein Lebensende herannahen fühlte, berief er 813 eine Reichsversammlung nach Aachen und stellte dort seinen Sohn Ludwig als Mitregenten und Nachfolger den versammelten geistlichen und weltlichen Großen vor. Nachdem alle eingewilligt hatten, setzte sich Ludwig auf des Vaters Aufforderung die Krone selbst aufs Haupt. Nicht lange nachher warf ein hitziges Fieber den zwei und siebenzigjährigen Greis aufs Kranken-

6. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 41

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 41 — verweigert, und sie fand vorläufig Unterkommen in einer unge-weihten Kapelle, bis endlich 1111 der Bann aufgehoben wurde, und nun die feierliche Beisetzung im Erbbegräbnisse statt fand. Heinrich Iv. ist ein warnendes Beispiel, wie wenig der Mensch selbst bei glänzenden Naturanlagen auszurichten vermag, wenn ihm Charakterfestigkeit fehlt, die nur durch eine gute Erziehung angeeignet und ausgebildet werden kann; diese aber hatte ihm in der Jugend gefehlt, wo er als Spielball der Parteien benutzt war. Er hatte bei all seinen Schwächen seine sehr guten Seiten; er war großmüthig, wohlthätig, milde, dabei ritterlich in seiner ganzen Erscheinung und persönlich tapfer; er focht persönlich in nicht weniger als zwei und sechszig Schlachten. §. 10. Der erste Kreuzzug, Gottfried von Bouillon. (1096—1099.) Schon in den ersten Jahrhunderten nach Chr. G. war es Sitte geworden, daß die Christen Wallfahrten nach dem Lande machten, wo Christus gelebt und gelitten hatte. Besonders seitdem Konstantin der Große und dessen Mutter, Helena, das heilige Grab hatten aufbauen und ausschmücken lassen, strömten die Pilger immer zahlreicher aus allen christlichen Ländern dorthin. Eine solche Wallfahrt wurde als ein ganz besonderes verdienstliches Werk angesehen, und die Heimgekehrten genossen zu Hause die größte Achtung und Ehre. Als die Araber kurz nach Mohammebs Tode das heilige Land eroberten, störten sie die Andachtsübungen der Christen nicht; als aber die wilden Seldschucken, ein türkischer Stamm, aus dem östlichen Asien ins Land eingedrungen waren (1073), wurden die heiligen Orte geplünbert, die Christen mißhandelt und ihre religiösen Uebungen gestört. Sobald bte Kunbe davon nach Europa kam, regte sich in Aller Herzen die Sehnsucht, das heilige Land den Händen der Ungläubigen zu entreißen. Schon Gregor Vii. hatte sich mit dem Plane befaßt, deswegen einen Zug dorthin zu veranstalten, war jedoch durch seine Kämpfe mit Heinrich Iv. daran verhindert worden. Da trat ein Mann aus dem Volke auf, der das ganze Abendland mit Begeisterung für das Unternehmen erfüllte; dies war Peter, aus Amiens in der Pikardie gebürtig. Dieser war in früherer Zeit Soldat gewesen; dann aber, da er in diesem Stande kein Glück

7. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 50

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 50 — mal vergebens vor einen Reichstag laden und sprach dann, als er auch zum vierten Male nicht erschien, 1080 die Acht über ihn aus, weil er das Reich in der Stunde der Gefahr verlassen und den schuldigen Gehorsam verweigert habe; zugleich erklärte er ihn seiner Lehen für verlustig, gab Sachsen dem Bernhard von Askanien, Sohn Albrechts des Bären, und Baieru dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach. Heinrich setzte sich freilich zur Wehre; da er sich aber durch seinen übermäßigen Stolz sehr verhaßt gemacht hatte, wurde er von seinen Vasallen verlassen und sah sich gezwungen, zu Erfurt die Gnade des Kaisers anzuflehen. Dieser verzieh ihm zwar, gab ihm aber seine Herzogthümer nicht zurück, sondern ließ ihm bloß seine Erbgüter Braunschweig und Lüneburg und verbannte ihn auf drei, und nachher noch einmal auf sieben Jahre, welche Zeit Heinrich bei seinem Schwiegervater, dem Könige von England, zubrachte. Als der sechsjährige Waffenstillstand abgelaufen war, schloß Friedrich mit den Lombarden den Frieden zu Constanz (1183) mit der Bestimmung, daß die Städte alle ihre Rechte innerhalb ihrer Mauern behalten, ihre Beamten selbst wählen, aber dem Kaiser als Lehnsherrn huldigen sollten. Um den wiederhergestellten Frieden zu feiern, veranstaltete er ein großes Reichsfest zu Mainz (1184), zu welchem eine große Menschenmenge zusammenströmte; seinem Sohne Heinrich ertheilte er den Ritterschlag. Dann ging er ohne Heer zum sechsten Male nach Italien, und wurde dort, wo man Alles vergessen zu haben schien, freundlich aufgenommen und hatte das Glück, seinen Sohn Heinrich mit der Constanze, der Erbin des Königs von Neapel und Sicilien, zu vermählen und so seinem Hause die Anwartschaft auf diese Länder zu erwerben. So hätte Friedrich seine letzten Tage in Ruhe und Frieden verleben können, wenn nicht die Kunde erschollen wäre, daß Jerusalem in die Hände der Ungläubigen gefallen sei. Saladiu, Sultan von Aegypten und Syrien, ein wegen seines Edelmnthes hochgeachteter Mann, hatte in Folge einer von christlichen Rittern seiner Mutter zugefügten Beleidigung, wofür man die Genugthuung verweigerte, die Christen mit Krieg überzogen, sie bei Tiberias geschlagen und dann Jerusalem erobert. Die Kunde davon brachte in Europa eine ungeheure Aufregung hervor; überall zeigte sich Begeisterung für die Wiedergewinnung des Landes und einen Krenzzug dorthin. Die drei

8. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 15

1872 - Elberfeld : Bädeker
-lö- test« alles Umstände sind, die das Land feit Jahrtausenden gegen den Einfall fremder Eroberer sicher gestellt haben. Nur der südwestliche Küstenstrich oder das Land Yemen mit seinem Eitern Hunmel und fruchtbaren Boden, weshalb es von den Alten das glückliche Arabien genannt wurde, bringt kostbare Erzeugnisse hervor, unter denen Aloe, Myrrhen, Weihrauch, Kaffee, Zucker. Reis und Baumwolle zu nennen sind. Mekka und Medina sind die Hauptstädte des Landes. Die Einwohner sind theils Nomaden, Beduinen, d. h. Söhne der Wüste, welche mit ihren Heerden das Land durchziehen und jtn den fruchtbaren Stellen, Oasen genannt, Halt machen, theils Städtebewohner, die Handel und Gewerbe treiben. Die Beduinen sehen sich als die ächten Nachkommen des Jsmael, Sohnes des Abraham und der Hagar, an, sind ein kräftiger Menschenschlag, freiheitsliebend, gastfrei, aber auch raubsüchtig. Die herrschende Religion der Araber war vor Mohammed der Sterndienst oder Sabäismus; doch zählte auch das Juden- und Christenthum Anhänger unter ihnen. Das Nationalheiligthum zu Mekka hieß die Kaaba, d. h. Viereck, und war eigentlich ein schwarzer Stein, den Gott dem Adam aus dem Paradiese auf die Erde mitgab, bei der Sündfluth wieder in den Himmel nahm und später dem Abraham, als er den Tempel zu Mekka baute, durch den Engel Gabriel schenkte. Unter diesem Volke stand Mohammed oder Muhammed, d. h. der Vielgepriesene, aus dem Stamme der Koreischiteu auf, um der Stifter einer neuen Religion zu werden. Frühe verwais't wurde er von seinem Oheim, Fürsten von Mekka und Aufseher der Kaaba, angenommen und erzogen. Im Auftrage desselben bereis te er in Handelsgeschäften Palästina, Syrien und Mesopotamien und wurde später von ihm einer reichen Wittwe, Chadidscha, empfohlen, deren Handelsgeschäfte er mit solchem Erfolg betrieb, daß sie ihn heirathete. Im Besitze eines bedeutenden Vermögens beschloß er nun, die Geschäfte daran zu geben und sich ganz mit religiösen Betrachtungen zu beschäftigen, zu denen er sich schon früher lebhaft hingezogen fühlte. Er zog sich zu diesem Zwecke in die Einsamkeit zurück und brachte einmal einen ganzen Monat in einer Höhle zu. Von den Religionen, die er kannte, fand keine seine vollständige Billigung, namentlich war er gegen das Christenthum eingenommen, das er nur äußerlich kennen gelernt hatte und wegen der beständigen Strei-

9. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 45

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 45 — Durch eine furchtbare Pest aufgehalten, konnten die Christen ihren Marsch erst im Anfange des Jahres 1099 fortsetzen; endlich am 6. Juni gelangten sie über Emmaus auf eine Anhöhe, von wo sie Jerusalem erblickten. Das Gefühl einer unendlichen Wonne durchdrang bei diesem Anblick die ermatteten Kreuzfahrer; sie sanken auf die Kniee und priesen den Höchsten, daß sie am Ziele ihres Unternehmens seien. Doch noch fünf und dreißig Tage mußten sie Jerusalem belagern, dann noch zwei Tage stürmen, und erst am 15. Juli 1099 gelang ihnen die Einnahme der Stadt, in welcher sie ein schreckliches Morden anrichteten und so ihren Namen als Christen schändeten. Von den siebenzigtausend Einwohnern blieben weniger am Leben, als zur Bestattung der Todten hinreichten. Gottfried vermochte nicht, diesen Gräueln zu wehren; er war der erste, der im wollenen Büßerhemde sich zur Kirche des h. Grabes begab und dort dem Allmächtigen seinen Dank für die glückliche Vollendung des Unternehmens abstattete. Ihm folgte das ganze Heer. Man sah bald die Nothwendigkeit ein, in Jerusalem eine starke Regierung zu errichten, da man rings von Feinden umgeben war; man rief daher Gottfried zum Könige von Jerusalem aus. Er übernahm gerne die Regierung des neuen Staates, verbat sich aber den Königstitel und die Königskrone in der Stadt, wo sein Erlöser die Dornenkrone getragen habe, und begnügte sich mit dem Titel eines Beschützers des heiligen Grabes. Er erfreute sich nicht lange dieser Würde; nachdem er noch einzelne der heranziehenden Schaaren der Feinde geschlagen hatte, erkrankte er und starb, vierzig Jahre alt, zu Jerusalem. Ihm folgte mit dem Königstitel sein Bruder Balduin I. Das heilige Land war nun erobert; doch machten die Mohammedaner immer neue Versuche, dasselbe den Christen wieder zu entreißen, und um es zu behaupten, mußten immerfort Heere aus Europa nachgesandt werden. So unterscheidet man sieben Haupt* ^euzzüge. Fast zweihundert Jahre dauerten diese Kämpfe um deu Besitz Palästinas, bis es 1270 den Christen für immer verloren ging.

10. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 390

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
390 Im Osten verband sich ein wildes Gebirgsvolk, die Türken, mit ihnen un nahm ihren Glauben an. Und als später die Macht der Araber abnahm, st m die der Türken an zu wachsen. Sie führten beständige Kriege mit dem morgen- ländischen Kaiserthumc, bis sie im Jahre 1453 die Hauptstadt desselben, Konstantinopel, einnahmen, und damit dem ganzen Reiche ein Ende machten. * • .Jerusalem wird vertreten werden von den Heiden, bis das« der Heiden Zeit erfüllet wird." (Luc. 21, 24.) Kreuzzüge. Jeder Mensch, dem etwas an seiner Seligkeit gelegen ist, und der seinen Gott und Heiland Jesum Christum von ganzem Herzen lieb hat, hört auch gern etwas von dem Lande erzählen, in welchem der Herr umher- gewandelt ist, wohlgethan hat und gekreuzigt und begraben wurde. Das haben die Frommen schon von jeher gerne gehört, und diejenigen, welche eü konnten, sind schon in den frühesten Zeiten nach dem heiligen Lande gereist und haben in Gethsemane und auf Golgatha gebetet und sich des erinnert, was dort für sie geschehen ist. Nach und nach thaten es aber auch Manche, weil sie meinten, Gott werde ihnen daun gnädiger sein, als daheim, und das war nicht gut; denn Gott will und um Christi willen die Sünde vergeben und nicht um einer Reise willen. Nicht der Boden, auf welchem Jesus ehenlals gewandelt, sondern der Weg, den er uns durch seine Lehre und sein Borbild gezeigt hat, soll und heilig sein; liicht auf jenen, sondern auf diesen sollen wir unsere Augen richten: wenn Christus in uns lebt, ist allenthalben heiliges Land um uns her. — So lange die Christen in Jerusalem herrschten, waren solche Pilger- natürlich willkommen. — Auch als die Araber die heilige Stadt einnahmen, wurden diese Wanderer noch immer freundlich behandelt; als aber die rohen Türken Jerusalem eroberten, änderte sich das sehr. Die Pilger wurden verlacht, verspottet, geschimpft, geschlagen, und wen» sie in die Kirche zum heil. Grabe gehen wollten, rnusite jeder von ihnen wohl 30 Thaler an die, habsüchtigen Türken bezahlen. Das betrübte die Pilgrime. Wehklagend kamen sie nach Europa znrükk und erzählten von dem Jammer in Jerusalem. Im Jahre 1005 kam auch der französische Einsiedler, Peter von Amieuö, znrükk, ging zum Papste Urban Ii. und sagte: „Heiliger Vater, ich komme gerades Weges von Jerusalem und habe in der heiligen Stadt große» Jammer und Noth gesehen. Und als ich dort bitterlich darüber weinte, erschien mir der Heiland im Traume und forderte mich auf: „„Eile in deine Heimath und wekke die Gläubigen auf zur Reinigung der heiligen Oerter!"" „ Eilig kehrte ich znrükk und warte nun deiner Befehle!" — „Gut," sagte der Papst, „so reife umher und fordere die Menschen auf, sich zu vereinen und das heilige Grab den Ungläuhigen zu entreißen!" Und nun setzte sich Peter, obwohl lahm, im groben, wollenen Möuchsrvkk, einen Strikk um den Leib, auf einen Esel und ritt von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf. Barfuß, mit nie gekämmtem, schwarzem Haare, im bloßen Kopfe, das Kruzifix in der Hand, machte er eine wunderliche Figur. Das Volk lief zusammen, wenn cs ihn sah, und er redete begeistert zu der Menge: „Auf ihr Christen, der Heiland ruft euch! Ich selbst habe oft gehört, wie aus allen Winkeln der heiligen Orte der Weheruf ertönte: „„Rettet, ach rettet uns!"" „Und ihr wollt noch säumen, ihr erkornen Werkzeuge des Herrn?" Peter hatte sich's bloß eingebildet, daß der Heiland begehre, die Christen möchten das heil. Land wieder erobern; aber die Leute glaubten rö und wurden voll Eifers. Niemand bedachte in der Zeit, daß die Waffen der Christen geistlich seien, dein: man kannte das Wort Gotteö nicht. Der Papst berief Jedermann, wer könnte, nach Clermont in Frankreich zusammen, und bewog daselbst die große Versammlung zu einem Kriegszug wider die Türken. Er redete ab^'r seine eigenen Einfälle und nicht Gottes Wort. „Es i-st unsere
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